Beiträge von Sinaida-Martine Fey

    Sinaida war bereits auf dem Empfang neulich überrascht gewesen, als Captain Vadas-Hezat ihr verkündet hatte, dass sie und einige ihrer Kollegen dabei sein sollten in der Einarbeitung und Untersuchung ihrer 'tragbaren Raumstation', wie sie es in ihrem Kopf nannte. Nach dem Fest hatte sie ihre Leute bereits grob darüber informiert, dass die Wahrscheinlichkeit hoch sein könnte, dass man sie für dieses Projekt anfordern würde und tatsächlich hatten sie wenige Tage später die Nachrichten auf ihren PADDs gehabt.

    Und so standen auch sie, Tiago und einige andere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an den Fenstern im Wissenschaftsbereich der U.S.S. Westseaxe und beobachteten, ebenso wie die Brückencrew und zahlreiche Andere, das Aufblühen und Transformieren der U.S.S. Maximilian von Wied zu ihrer vollen Größe. Der Stolz der Flotte, das war sie mit Sicherheit. "Wir sollten gehen und unsere Sachen holen", meinte sie, nachdem sie die letzte halbe Stunde komplett geschwiegen und auch das Geflüster neben sich ausgeblendet hatte. Es war eine ihrer Gaben - die völlige Konzentration auf eine Sache ohne sich auch nur im Mindesten von ihrem Fokus ablenken zu lassen. Sie löste sich vom Fenster und wandte sich gerade dem TL zu, als sie den Ruf des ExOs erhielt. # "Commander Mek an Miss Fey. Bitte packen sie sich einige Sachen zusammen und kommen sie bitte zum Transporterraum, denn sie sind mit einem etwas größerem Team an Wissenschaftlern dabei ."#

    Erstaunt hob Ida die Brauen, bevor sie antwortete. #"Aye, Sir. Meine Kollegen und ich sind bereits auf dem Weg zum TR. Danke für die Nachricht, Sir. Wir sehen uns an Bord."# Vielleicht. Immerhin war er Commander und ExO, während sie bloß eine zivile Wissenschaftlerin war. "Scheint ihm ja sehr wichtig zu sein, dass du auch ja mit von der Partie auf der neuen Raumstation bist, wenn er dich extra nochmal ruft", neckte sie Tiagos amüsierte Stimme und sie sah zu diesem auf. "Weißt du, wenn du dich mehr auf deine Arbeit und weniger um so einen Unsinn kümmern würdest, hättest du vielleicht die Teamleitung und nicht ich", gab sie zurück, aber er lachte nur. "Danke, das überlass ich gerne dir, Ida. Als Stellvertreter hat man mehr Spaß", ließ er sie wissen, bevor sie sich schließlich mit ihrem Handgepäck auf den Weg zum TR machten, um sich hinüber beamen zu lassen.

    Angekommen erhielten auch sie die Deckpläne, Quartierzuweisungen und Informationen darüber, wo sich ihr Arbeitsbereich befand. "Erst die Quartiere, dann die Labore oder bist du übereifrig, Ida?", forschte Tiago nach. "Nein. Erst die Quartiere", stimmte sie zu. "Ich würde gerne mein Gepäck loswerden und mich kurz frisch machen. So wir keine anderen Befehle bekommen, treffen wir uns in einer halben Stunde im Arbeitsbereich?" - "Klingt gut. Bis gleich."

    Sinaida sah auf, als Commander Mek sich zu ihnen gesellte. "Ich danke Ihnen, Sir", erwiderte sie ruhig auf das Kompliment und setzt sich dann mit den beiden hochrangigen Offizieren an den angebotenen Tisch. Noch immer irritierte es sie latent, dass ausgerechnet sie zu ihnen gebeten wurde und ein kleines Stimmchen in ihrem Hinterkopf wunderte sich darüber, ob dies eventuell alternativen Hintergründen geschuldet sein könnte. Aber sollte dies so sein, würde sie es früher oder später so oder so erfahren.

    "Sie fragen nach meinen Eindrücken von der Reise, Ma'am... sie waren bisher ausgesprochen positiv. Es war ein großer Schritt, sich für diese Reise in den Deep Space zu entscheiden, nicht wahr? Zwölf Jahre sind eine lange Zeit, in denen man Familie und Freunde nicht von Angesicht zu Angesicht sehen wird, aber... alles, was es jetzt schon zu sehen und zu lernen gab, war es bereits wert und wir sind noch nicht einmal am eigentlichen Ziel angekommen. Ich war sehr geehrt, als das Spock-Research Institute auf Vulkan mich um meine Partizipation in dieser Sache bat. Ich bereite mit meinem Team derzeit die ersten direkten Studien bezüglich des Fairfax-Nebels vor, auch wenn wir ihn noch nicht erreicht haben. Aber bereits die ersten Forschungsergebnisse aus der Galaxie, der er angehört, dürften uns erste Erkenntnisse liefern", erzählte sie frei heraus. "Darf ich fragen, Ma'am, Sir... warum Sie sich für diese Expedition in ihrer Dauer entschieden haben?"

    "Wenn Sie möchten, können Sie mir und Commander Mek beim Essen Gesellschaft leisten."

    Sinaida blinzelte kurz verwundert ob dieses Angebots. Damit hatte sie tatsächlich keineswegs gerechnet. Immerhin gehörte sie nicht zur Führungscrew. Genauer gesagt war sie nicht einmal ein Offizier oder Unteroffizier, sondern eine zivile Wissenschaftlerin. Die Ehre mit dem Captain und dem Ersten Offizier des Schiffes zu speisen, war gewöhnlich eindeutig wichtigeren Leuten vorbehalten. Allerdings kam sie nicht ganz umhin davon auszugehen, dass der Name 'Fey' darin eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte. Immerhin war ihre Mutter die Leiterin des Paracelsus Medical Centers und die höchstrangigste Medizinerin in den Rängen der Sternenflotte. Wofür sie bekannt war. Unter anderem.

    "Oh..." Ihr Blick folgte dem Deut des Captains zu Tiago. "Nein, nein, das ist schon in Ordnung, Ma'am. Ich bin sicher, er findet schnell andere Gesellschaft. Er ist ein ausgesprochen extrovertierter Mann - und ein brillanter Wissenschaftler obendrein. Sein Name ist Tiago Grisham." Vermutlich würde er es ihr danken, dass sie seinen Namen vor der Captain selbst erwähnte. "Aber... ja, es wäre mir eine große Ehre, mit Ihnen und Commander Mek speisen zu dürfen, Ma'am. Vielen Dank für die Einladung. Meines Wissens nach kommt es nicht oft vor, dass Zivilisten an den Tisch des Captains geladen werden, nicht wahr? Zumindest in meiner Jugend schienen mir Captain-Dinners oder die Plätze an diesen Tischen immer den Führungscrews und hohen Offizieren vorbehalten zu sein." Sie lächelte und sah zur Bar, während sie über ein Getränk ihrer Wahl nachdachte. "Ein wenig Naissethsaft, gemischt mit Mineralwasser", bestellte sie schließlich und überwachte die Zubereitung kurz mit dem Blick, wandte diesen jedoch ab, sobald sie die Menge des Saftes gesehen hatte, den der gute Mann hinter dem Tresen in das Glas gegeben hatte. Aus persönlicher Erfahrung wusste sie nämlich, wie vorsichtig man dabei dosieren musste. Dankend nahm sie das Getränk dann entgegen und widmete sich wieder ihrem Gespräch mit Captain Vadas-Hezat. "Das will ich gerne tun. Aber sollten wir nicht auf Commander Mek warten, bevor wir über die Reise sprechen, Ma'am?"

    Sinaida beendete ihr Logbuch und stand dann auf, um zu ihrem Schrank zu gehen, an dem sie ihr Kleid für den heutigen Abend bereits außen aufgehängt hatte. Das Logbuch selbst hatte sie nach der Dusche im Bademantel aufgenommen. Zwischen Tür und Angel quasi, aber sie ließ niemals einen Tag undokumentiert in ihrem Logbuch und würde höchstwahrscheinlich nach der Feier zu müde sein, um sich dieser persönlichen Verpflichtung noch mit Sinn und Verstand zu widmen. Also hatte es jetzt sein müssen.

    Sie zog sich um und machte sich zurecht, nach wie vor ein wenig unschlüssig darüber, ob sie auf dieser Feier eine gute Figur machen würde. Eine Sorge, die sie seit ihrer Jugend konstant verfolgte und ihr früher einiges an Verständnis von ihrer Mutter eingebracht hatte, die sich in Laboren und auf Krankenstationen auch wohler gefühlt hatte als in Festsälen, Partyhallen und Bars. "Du machst dir zu viele Gedanken", sagte sie schließlich entschlossen zu ihrem eigenen Spiegelbild, während sie sich in ihrem fliederfarbenen Cocktaildress betrachtete. "Das hier ist kein Schulball mit integriertem Besäufnis, sondern eine gediegene Feier unter Kollegen, die ein professionelles Ziel erreicht haben und sich dafür einen Abend lang belohnen möchten. Also hör auf, nervös zu sein, nur weil du die letzte sogenannte Feier mit 16 Jahren erlebt hast und sie ein dummes Ende genommen hat. Heute Abend wird alles anders sein." Sie nickte sich zu, atmete noch einmal tief durch und verließ dann ihr Quartier, bevor sie es sich noch einmal überlegen konnte.


    Zielstrebig erreichte sie das Casino und blinzelte überrascht, als sie eintrat. Freilich war sie nicht das erste Mal hier drin, aber es hatte nie so... edel ausgesehen. Langsam ging sie ein wenig umher, die Eindrücke in sich aufnehmend, als sie hinter sich eine dunkle, amüsierte Stimme aufklingen hörte. "Ida Fey... wer hätte gedacht, dass du es wirklich durchziehst... ich sicher nicht. Ich bin beeindruckt." Sinaida schloss die Augen halb in einer gewissen Art von resignierter Genervtheit, hielt inne und wandte sich schließlich um. "Nein, bist du nicht, Tiago. Du machst dich über mich lustig." Der junge Mann warf sich empört in die Brust und legte eine Hand auf's Herz. "Ich?! Niemals würde ich es wagen... wow, schau dir nur mal deine Taille an in dem Kleid... wo hast du das Ding die ganze Zeit versteckt gehalten?" Ida durchbohrte ihn fast mit ihrem Blick. "Tiago..." - "Schon gut, schon gut. Da will man ein Kompliment machen... auch wieder falsch. Egal. Na schön, reden wir nicht über dich. Reden wir über sie." Er legte Sinaida brüderlich einen Arm um die Schultern und machte eine Kopfbewegung hin zu Captain Vadas-Hezat. "Ist sie nicht bei weitem zu schön, um eine Deep Space Mission zu kommandieren? Ich meine... was macht sie hier draußen im Nirgendwo mit diesem Gesicht?" Sinaida linste zu ihm nach oben. Er war ein Sprücheklopfer. Ein gutaussehender dazu. Aber erstaunlich schüchtern, wenn es wirklich darauf ankam, wie sie bereits des Öfteren festgestellt hatte. "Hmm... gute Frage. Hier ist die Antwort: Sie ist El Aurianerin, Tiago. Bedeutet, wenn dein hübsches Gesicht - das im übrigen ebenso seine besten Jahre im Deep Space verbringt - schon alt, faltig und eingefallen ist, wird ihres immer noch so aussehen wie jetzt und sie wird herzlich lächeln über deine Besorgnis über ihre 'verschwendeten' 12 Jahre auf dieser Mission. Und jetzt entschuldige mich, ja?"

    Sie zwinkerte dem etwas verdattert wirkenden Freund und Kollegen zu, löste sich von ihm und trat dann auf Amun zu. "Captain? Verzeihen Sie, ich will Sie nicht stören... ich wollte Ihnen nur einen guten Abend wünschen und mich, auch im Namen meines Teams, für Ihre Einladung bedanken. Die Location ist wunderschön."

    "Computer, starte Persönliches Logbuch Sinaida-Martine Fey, Eintrag 1.486: Vor wenigen Stunden haben wir nun endlich die Grenze zur Nahimana-Galaxie überschritten. Seit vier Jahren warten mein Team und ich auf diesen Moment. Vier Jahre Vorarbeit, um die physikalischen Ursprünge des Fairfax-Nebels in Theorien zu bannen, die jedoch erst Konfirmation erhalten können, wenn wir unser Ziel erreichen und sowohl die Astro- als auch die Experimentelle Physik zusätzlich zur Theoretischen Physik ihre Finger im Spiel haben werden. Denn am Ende des Tages bleibt eine Theorie ohne Beweisführung immer nur genau das: Eine Idee.

    Allerdings ist es nicht so, dass die Ausarbeitung unsere Theorien über den Fairfax-Nebel die einzige Arbeit gewesen wäre, die wir in den letzten vier Jahren verrichtet hätten. Zugegebenermaßen war es meine Hauptarbeit im Bereich der Theoretischen Physik, aber als Astrophysikerin habe ich zusätzlich in anderen Teams mitgearbeitet, um den Weg der Flotte in den Deep Space zu kartografieren und zu erforschen. Diverse faszinierende Sternensysteme, bewohnt wie unbewohnt, und andere Phänomene wurden dabei entdeckt. Auf Einzelheiten will ich jedoch nicht mehr eingehen an diesem Abend. Genaueres darüber findet sich in den Schiffslogs, den Berichten und den 1.485 vorherigen Einträgen in diesem Logbuch.

    Nein, der heutige Abend wird vor allem aufgrund der Feierlichkeiten interessant, die Captain Vadas-Hezat anberaumt hat. Ein Fest in dieser Größenordnung gab es für uns alle schon lange nicht mehr. Zwar sind vier Geburtstage gekommen und gegangen auf der U.S.S. Westseaxena, aber ich war noch nie eine Verfechterin großer Feiern und habe an diesen Tagen höchstens abends ein Glas mit einigen Kollegen und Freunden getrunken. Eine Einstellung, die mir zu Hause, bei meiner Familie, nie viel Verständnis eingebracht hat, auf Vulkan allerdings quasi obligatorisch war, wo ich die zwei Jahre vor unserem Aufbruch gelebt und studiert habe. Das kam mir entgegen und entsprechend habe ich es auch hier gehalten. Also ist dieser Abend etwas Neues für mich und es ist mehr das soziale Protokoll und die Repräsentation meines Teams, das mich teilnehmen lässt. Das und Tiago Grishams Wette, dass ich es nicht über mich bringen und am Ende 'kneifen' würde - um seine Worte zu benutzen. Es wird also Zeit sich fertig zu machen, um heute Abend zu feiern, Tiagos Theorie empirisch zu widerlegen und ab morgen früh in ein neues Kapitel unserer Reise und Forschung einzusteigen. Logbucheintrag Ende."




    Name:

    • Sinaida-Martine Fey

    Rufname:

    • Ida

    Herkunft:

    • T'milaak/Vulkan

    Spezies:

    • Bajoranerin/Vulkanierin/Mensch

    Geb.Datum:

    • 09.01.2386

    Grösse:

    • 1,69 m

    Familienstand:

    • ledig

    Kinder:

    • keine

    Geschwister:

    • Drei Schwestern, ein Bruder



    Sinaida wurde am 09.01.2386 als drittes Kind von Prof. Dr. Anouk Fey in der Stadt T'milaak auf Vulkan geboren. Sie wuchs mit ihren Geschwistern größtenteils auf verschiedenen Raumstationen auf, was der Tätigkeit ihrer Mutter als Ärztin im Dienst der Sternenflotte geschuldet war und zeigte früh Interesse an naturwissenschaftlichen Thematiken, ob in inner- oder außerschulischen Kontexten. Auch in ihren Charakterzügen und Verhaltensweisen fanden sich von Kind an vulkanische Attribute und eine starke Affinität zu Logik und Fakten sowie eine brillante Auffassungsgabe wieder. Sie übersprang bereits zu Schulzeiten zwei Jahrgänge und nahm mit nur 16 Jahren ihr Studium der Theoretischen Physik und der Astrophysik auf, was sie für das Grundstudium zunächst nach Terra, für Hauptstudium und Promotion jedoch nach Vulkan führte. Dort ist sie derweil eine der führenden Jungwissenschaftlerinnen im Ambassador Spock Science Research Institute in Shi'Khar und wurde von diesem im Rahmen ihrer Promotionsforschung für die Deep Space-Mission auf der U.S.S. Westseaxena empfohlen, auf der sie derzeit die Projektleitung zur Ursprungserforschung des Fairfax-Nebels in der Nahimana-Galaxie innehat.