• Langsam trat er auf das Maindeck, welches einen wunderbaren Blick auf Auriga II bot, über die aufkommende Sichel des Planeten schob sich gerade die Sonne, ein neuer Tag erwachte und tauchte den Planeten und auch die Station in ein wunderbares Licht. Und wiederum stellte er etwas bedauernd fest, wie selten er doch hier war, hier auf dem neuen HQ der Sternenflotte über diesem wunderbaren Planeten... aber seine Aufgaben als Chefbotschafter der Föderation ließen leider zu wenig Zeit zwischen Genf auf Terra und New Romulus, wo er sich noch immer sehr viel aufhielt. Es gab noch so viel zu tun auf dieser neuen Welt New Romulus und ebenso viel für die neue romulanische Republik. Aber jetzt war er hier, weil die Präsidentin um seine Unterstützung für die Verhandlungen mit dem Dominion gebeten hatte. Die Shinjitai Kaigunn würde jedoch noch drei Tage auf dem Dock liegen und so hatte er wirklich mal Zeit. Ishika wusste nicht, das er hier auf der Station war und das sollte auch noch einen Moment so bleiben. Langsam drehte er sich wieder um und wollte gerade zum Bereich der M.A.C.O. gehen, wo er Ishika finden würde, als sein Blick auf einer Leinwand und einem Informationsstand der neuen FSL etwas hängenblieb... eigentlich war Fussbal ja nicht seine direkte Sportart, aber die Tatsache, das die neue Liga mit einem Wettsystem verbunden war, ließ die Sache jedoch in einem anderen Licht erscheinen... da würde ja sogar sein Vater den einen oder anderen Einsatz riskieren... Er nahm noch ein Fanpaket von Terra und Betazed mit und machte sich dann auf den Weg zu Ishika...


    Aufgrund seiner Sicherheitsfreigabe ließ man ihn direkt in den militärischen Sperrbereich und führte ihn auch direkt in Ishikas Büro. Sie war noch nicht da, das machte aber nichts... er setzte sich als in ihren Stuhl und spielte etwas mit dem kleinen Ball, den er eigentlich für Hikaru mitgebracht hatte... irgendwann würde sie schon kommen.

    Amanosuke Isamu Tokusawa
    Rear-Admiral of Starfleet


    1st Controller UFP-Diplomatic Corps
    Rear-Admiral of The Second Fleet Diplomacy
    Command-Officer USS Shinjitai Kaigun


    "Das Schwert ist wie der Geist dessen, der es führt.
    Besitzt der Samurai einen aufrechten Geist,
    führt er auch ein aufrechtes Schwert."
    Eishin Ryu

  • Ishika kochte vor Zorn, als sie mit ihrer weinenden Tochter an der Hand die Schule verließ. Äußerlich merkte man ihr davon freilich nichts an. Ihr Gesichtsausdruck schien ruhig, schwer lesbar zwar, aber keineswegs emotional aufgewühlt. Einzig ihre Haltung drückte Spannung aus, doch das war weiter nicht ungewöhnlich für sie, wenn sie sich offiziell im Dienst oder in der Öffentlichkeit bewegte. Sie war immerhin ein General des Marine Corps und Mitglied des dazugehörigen Oberkommandos. Ein Soldat. Und als solcher ließ man sich nicht hängen, weder geistig noch körperlich.
    Nein, offensichtlich war ihr Zorn nicht, aber innerlich brachte er ihr Blut in Wallung und garstig verschloss sie sich vor jeglichem telepathischen Zugang zu ihren Gedanken oder Gefühlen. Sollte ein Telepath oder Empath in ihrer Nähe gerade den Versuch gestartet haben, sie zu erfassen, würde er nun unsanft an einer nachdrücklich geschlossenen Tür abprallen.
    Erst jetzt gestattete sie es sich, ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Sie würde mit Cait reden müssen, oh ja. Und das würde sie auch tun, sobald sie ihren Dienst für heute beendet hatte, sofern das in ihrer jetzigen Position noch möglich war. Diese sogenannte Lehrerin, mit der sich ihre Tochter herumquälen musste, war eine Zumutung für jeden gesunden und halbwegs logisch denkenden sowie emotional kompetenten Verstand. Als hätte Himiko nicht schon genug Schwierigkeiten gehabt mit ihren Klassenkameraden - was zu Ishikas Bedauern unter anderem der Tatsache zuzuschreiben war, dass das Mädchen kaum in der Lage war sich durchzusetzen. In diesem Punkt fiel sie ein wenig aus dem Familienkonzept der Tokusawa, einer Familie, die zum Großteil aus Samurai und Soldaten bestand. Und obwohl bisher nur eines ihrer Kinder diesen Weg für sich selbst gewählt hatte, wusste Ishika, dass auch ihr künstlerisch begabter Sohn Ashitaka sehr wohl in der Lage war, für sich und seinen Standpunkt einzutreten. Und auch Hikaru zeigte trotz seines Kleinkindalters schon sehr deutliche Tendenzen dazu, ein starkes Persönchen zu werden, dessen Dickkopf eventuell noch zu Disputen innerhalb der Familie führen könnte, die nicht nur Stärke und Durchsetzungsvermögen, sondern auch Gehorsam sehr zu schätzen wusste.
    Gehorsam war indes eine Eigenschaft, die Himiko im Übermaß besaß. Abgesehen von einigen kleinen Sünden - wie der gelegentlichen Vernachlässigung von Küchenarbeit - war sie schon immer ein Musterbeispiel an Sanftmut, Fügsamkeit und Ausgeglichenheit gewesen. Innerhalb der Familie war sie zuvorkommend und auch durchaus aufgeschlossen, doch sobald sie die schützende Umgebung Japans oder die ihrer eigenen vier Wände hier auf Shepard verließ, hatte sie mit enormer Schüchternheit zu kämpfen, die Ishika weder von sich selbst noch von Amano oder irgendeinem ihrer beider Vorfahren kannte oder je gekannt hatte. Freunde hatte sie nur sehr wenige und - soweit Ishika wusste - war keiner davon in ihrer Schule zu finden, sondern entweder in Japan oder es waren durch die Familie vermittelte Bekannte wie beispielsweise Khi'LeisaH von Tron'Jenar, der Himiko gelegentlich beim Erlernen der japanischen Sprache half.
    Und jetzt dieser Zwischenfall. Nein, Ishika würde es diesmal nicht auf sich beruhen lassen. Dass Himiko sich gegen ihre gleichaltrigen Kameraden allein durchsetzen musste, sah sie als durchaus sinnvoll an, aber hier ging es um eine professionelle Lehrkraft, die offensichtlich nicht in der Lage war, ihre Arbeit richtig zu machen. Und deswegen musste man sie dann auch noch vom Dienst fortholen und übergab ihr ein vollkommen aufgelöstes kleines Mädchen.
    Sie trat an die Absperrung zur Militärzone, wobei man sie ohne Fragen einließ mit dem Rang, den sie bekleidete. Jedoch bemerkte sie den Seitenblick des Wachhabenden auf Himiko. Kinder waren in diesem Bereich nur ausnahmsweise gestattet, was Ishika sehr bewusst war und was sie gerade keinen Deut kümmerte. "Tragen Sie meine Tochter als Gast in diesem Bereich ein!", wies sie den Marine schlicht an, welcher diesem Befehl augenblicklich nachkam. Sollte es Rückfragen von Eric geben, womit sie nicht rechnete, würde Himikos Aufenthalt immerhin dokumentiert sein. Dann setzte sie ihren Weg zu ihrem Büro fort, gab ohne großes Nachdenken den Türcode ein und trat ein, wobei sie sich schon wieder dem weinenden Kind zuwenden wollte.
    Augenblicklich erfasste sie jedoch, dass sie nicht allein im Raum war. Jeder ihrer Sinne, sowohl die empathisch und telepathisch betazoidischen als auch die des geschulten Soldaten und Samurai, vermittelten ihre diese Information. Und ebenso wusste sie, dass niemand in ihrem Büro sein sollte, von dem sie nicht Bescheid wusste. Schon gar nicht, wenn sie selbst nicht zugegen war. Was nur den Schluss zuließ, dass sich jemand irgendwie unerlaubten Zutritt verschafft hatte. Und solche Leute führten selten etwas Gutes im Schilde.
    All diese Überlegungen schossen ihr innerhalb eines Sekundenbruchteils durch den Kopf und automatisch legte sie die Hand an ihren Schwertgriff und wollte schon blank ziehen, als ihre Sinneseindrücke endlich mit ihren Überlegungen Schritt zu halten begannen und sie denjenigen erkannte, der dort in ihrem Schreibtischstuhl saß. Ihre Augen weiteten sich überrascht, sie ließ das Schwert los und ein Lächeln trat auf ihre Lippen. Amano, der sie bestens kannte, konnte sehen, wie sich neben Freude auch Erleichterung auf ihrer Miene abzeichnete.
    "Himiko, Liebes, sieh mal, wer da ist... was für eine schöne Überraschung! Siehst du, es ist alles in Ordnung mit Papa... er hat gewusst, dass du Sehnsucht nach ihm hast." Sie strich ihrer Kleinen über das dichte Haar, die aus einem Tränenschleier heraus aufblickte und einen erstickten Laut von sich gab, der irgendwo zwischen Freude und Verzweiflung zu liegen schien. Sie löste sich von der Hand ihrer Mutter und lief auf ihren Vater zu, drängte sich in seine Arme und klammerte sich an ihm fest. Amano konnte deutlich spüren, wie sehr sie zitterte. Ishika besah sich die Szene und warf Amano über Himiko hinweg einen finsteren Blick zu, der, wie er sicher wusste, nicht ihm selbst galt.

    Lieutenant General Ishika "Diamond" Tokusawa
    1st Controller of the 3rd M.A.C.O. Regiment Biohazard
    1st Controller of the Medical Research Institute of Infectious Deseases
    Member of the M.A.C.O. Special Operation Command


    "Wage ruhig einen großen Schritt, wenn er nötig ist. Über einen Abgrund kommt man nicht mit zwei kleinen Sprüngen."


    "Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass etwas anderes wichtiger ist als Angst."

  • Er spürte sofort, das Ishika in den Raum trat... schon als sich die Tür öffnete. Er war zwar kein Betazoide und hatte auch sonst keine mentalen Fähigkeiten, aber das brauchte er bei Ishika auch nicht... er würde ihre Aura unter tausenden mal tausenden finden, er würde sie immer und immer wieder finden... seine Liebe zu ihr war so stark, wie es kein anderes mentales Band hätte sein können... Er ließ den kleinen Ball auf ihren Schreibtisch droppen und stand auf, ein sanftes und sehr gefühlvolles Lächeln erfüllte sein Gesicht... es war so schön, sie wiederzusehen... sie sahen sich viel zu wenig, aber ihrer beider Aufgaben ließen ihnen keine Wahl.


    Er wollte seiner Taiyo gerade entgegen laufen, als er seine kleine Tochter erblickte und sah, wie sehr sie weinte... Himiko war zweifelsfrei seine kleine Prinzessin, er liebte alle seine Kinder abgöttisch aber Himiko war irgendwie... etwas besonderes. Er stutzte einen Moment, denn eigentlich sollte sie noch in der Schule sein... war dort etwas derart schlimmes passiert, das sie so weinen musste? Und wenn, wer trug die Verantwortung dafür? Und warum musste man Ishika von ihrem Dienst zur Schule holen? All dieses Fragen gingen ihm in Sekundenbruchteilen durch den Kopf... aber das würde sich später klären... jetzt war nur Himiko wichtig. Er strich seinem kleinen Mädchen sanft über das dichte Haar, die sie nur von ihrer Mutter hatte und nahm das aufgelöste Kind dann auf seinen Arm... er sah kurz zu Taiyo hinüber und ihr Blick verriet ihm bereits einige Antworten... er wusste sofort, das Taiyo äußerst ungehalten über diesen Vorfall war, und dann musste es ein sehr schlimmer und in ihrer beider Verständnis unhaltbarer Vorfall gewesen sein.


    "Watashi no chīsana ōji... wer wird denn weinen hmm? Komm mal her... es ist alles gut. Ich bin hier und deine Mama ist es auch... du musst dich nicht sorgen Hoshino ōji... alles ist gut..." sanft drückte er sie an sich und ging langsam zu der kleinen Sitzgruppe hinüber und sah Taiyo kurz an... sie würden später sprechen. Langsam und sehr sanft setzte er sich mit seiner Tochter nieder und hielt sie noch immer in seinem Arm. "So... nun sag mir einmal, warum du so weinen musst... du hast dir Sorgen um mich gemacht, das spüre ich... hier in meinem Herzen, und mein Herz will nicht mit dir weinen... Willst du mir und Mama erzählen, was dich so schrecklich aufgeregt hast ōji?"


    Wiederum sah er kurz zu Taiyo, sprach sie aber nicht direkt an. Er wusste, das seine Tochter auf irgendeine Art und Weise erzählen würde, es gab für sie keinen Grund, vor ihren Eltern Angst zu haben... und noch während er sie im Arm hielt und auf eine Antwort wartete, drückte er sie sanft an sich, strich ihr immer und immer wieder durch das Haar, so als wöllte er sie niemals wieder loslassen...

    Amanosuke Isamu Tokusawa
    Rear-Admiral of Starfleet


    1st Controller UFP-Diplomatic Corps
    Rear-Admiral of The Second Fleet Diplomacy
    Command-Officer USS Shinjitai Kaigun


    "Das Schwert ist wie der Geist dessen, der es führt.
    Besitzt der Samurai einen aufrechten Geist,
    führt er auch ein aufrechtes Schwert."
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    Einmal editiert, zuletzt von Amanosuke Isamu Tokusawa ()

  • Himiko schmiegte sich eng an ihren Vater, als er sie hoch hob, ihre Hände umfassten fest den Stoff seiner Uniform und sie verbarg ihr Gesicht an seiner Schulter. Ihre zierliche Gestalt erbebte immer wieder in Schluchzern, während sie zunächst zufrieden damit zu sein schien, dass er einfach da war, sie festhielt und auf sie einsprach. Sie selbst sagte für den Moment kein Wort. Ab und zu schien es, als wolle sie ansetzen, doch jedes Mal überkamen sie neue Tränen. Sie war tatsächlich vollkommen aufgelöst. Was auch immer passiert war, musste sie tief im Inneren getroffen haben.
    Ishika sah der Szene zu und ihre Miene schwankte immer wieder zwischen kalter Wut und latentem Schmerz über das momentane Elend des Kindes. Schließlich trat sie auf die beiden zu, stellte sich hinter die Sitzecke, auf der sie saßen, neigte sich vor, legte ihr Kinn sanft auf Amanos anderer Schulter ab und umfing beide von hinten ebenfalls mit den Armen. So blieb sie eine kleine Weile, gönnte es sich sogar einen Moment schlicht Amanos unmittelbare Nähe zu genießen, die ihr viel zu selten vergönnt zu sein schien und sah dann schließlich erneut zu ihrem unglücklichen Töchterchen.
    Als sie noch immer nicht in der Lage war, sich zu beruhigen, begann Ishika ein Lied zu summen. Ein Lied, das Himiko kannte seitdem sie klein war. Ein japanisches Lied, das streng genommen kein Kinderlied war, das Ishika aber seit vielen Jahren ihren Kindern als Schlaflied vorsang. Genau genommen hatte sie mit Himikos Geburt damit angefangen, da sie es während ihrer Schwangerschaft mit ihr kennen und lieben gelernt hatte. Es erzählte von der Einheit der Dinge, vom Licht in jeder einzelnen Seele und dem neuen Leben, das trotz Schmerz in jedem Augenblick entstand. Inzwischen sang sie es abends für gewöhnlich mit Himiko gemeinsam für Hikaru und Natsumi, Himikos kleine Geschwister.
    Und tatsächlich hatte das Lied eine Wirkung. Zumindest ließ das Schluchzen ein wenig nach. Vielleicht war das Mädchen aber auch allmählich einfach erschöpft von all der Aufregung in der Schule und all den Tränen. Sie lauschte ihrer Mutter, kuschelte sich an ihren Vater und machte nicht den Eindruck, als wolle sie so recht reden in diesem Moment.
    Ishika beendete ihr Lied und es wurde eine kurze Weile still im Raum. "Soll ich lieber erzählen und du sagst Bescheid, wenn ich etwas falsch sage oder vergesse?", forschte Ishika sanft nach. Für gewöhnlich würde sie Himiko eher dazu animieren, selber den Mund aufzumachen, aber ihre betazoidische Natur spürte deutlich, wie ausgelaugt das Mädchen gerade war. Entsprechend überraschte Ishika das Nicken nicht.
    Sie löste ihre Umarmung, ging um die Sitzgruppe herum, setzte sich nun neben Amano und neigte sich zu einem Kuss vor. Erst danach begann sie zu sprechen. "Vor..." Sie sah auf das Chronometer. "... etwa einer Stunde bekam ich einen Ruf von der Schule herein, ich solle hinkommen, weil es Probleme mit Himiko gebe", leitete sie ein. "Ich war überrascht, sowas ist immerhin noch nie vorgekommen. Himiko ist doch so eine Liebe, sie macht nie Schwierigkeiten... nicht wahr, ōji?" Sie sah zu der Kleinen und strich ihr sanft mit zwei Fingern über die tränenasse Wange. Himiko antwortete nicht, sah ihre Mutter nur an und schmiegte sich noch etwas enger an ihren Vater. "Jedenfalls...", fuhr Ishika fort. "... ging ich natürlich hin und fand Himiko schon weinend vor. Bei ihr stand ihre Lehrerin, Mrs. Yelinu, und wartete auf mich. Und ich spürte sofort, dass Himiko Angst hatte." Erneut verfinsterte sich ihr Blick. Amano wusste, dass seine Frau durch ihre betazoidischen Gene in der Lage war, Gefühle empathisch zu erfassen. Ganz besonders die ihrer Familie. "Es stellte sich heraus, dass Mrs. Yelinu der Meinung war, unsere Tochter habe eine Mitschülerin bestohlen. Als Himiko sagte, sie habe nichts dergleichen getan..." Jetzt wurde Ishika zum ersten Mal von der leisen Stimme des Kindes unterbrochen. "... da wollte sie... dass ich ein PADD unterschreibe, auf dem sie geschrieben hatte, dass ich die Kette genommen habe. Aber das hab ich gar nicht, bestimmt nicht. Und deswegen wollte ich es nicht unterschreiben... Mrs. Yelinu hat mir aber nicht geglaubt, dass ich es nicht war, Papa..." Wieder kamen ihr die Tränen und sie schluckte mühsam. Ishika wartete einen Moment, sah dann aber ein, dass Himiko einen Augenblick brauchte, um sich wieder zu fangen. Von daher fuhr sie fort. "Natürlich habe ich gespürt, dass sie die Wahrheit sagt. Was ich dieser sogenannten Lehrerin auch sagte. Ich verlangte, zu erfahren, was genau passiert war und was sie mit Himiko gemacht habe. Sie sagte lediglich, sie habe versucht, ihre Klasse zu disziplinieren und Anschuldigungen ernst genommen. Woraufhin ich ihr deutlich zu verstehen gab, dass meine Tochter keine Disziplinierungen ihrerseits benötige und ich ihre Politik innerhalb der Klasse nicht begrüße, wenn es dazu führe, dass Kinder vor Angst vor ihr weinen. Ich hätte ihr gerne noch mehr gesagt, aber Himiko war so aufgelöst, dass ich es vorzog, sie erst einmal mitzunehmen und aus dieser Situation herauszubringen. Um diese Lehrerin wollte ich mich im Anschluss noch ausführlicher kümmern. Sie scheint ihren Job als Pädagogin verfehlt zu haben. Himiko fragte dann auf dem Weg hierher immer wieder nach dir... also ist es umso schöner, dass du jetzt bei uns bist", lächelte sie. Ihre Geschichte schien damit beendet.
    Doch jetzt meldete sich Himiko erneut zu Wort. "Ich... ich hab gedacht, sie tut mir was...", flüsterte sie. "Sie... hat mich ganz fest... am Handgelenk gepackt." Sie hob die betroffene Hand, sodass der Stoff ihres Oberteils zurückrutschte und Amano einen blauen Fleck dort entdecken konnte, wo die Lehrerin wohl zugegriffen hatte. Offenbar sah auch Ishika dies zum ersten Mal, denn ihre Augen weiteten sich und sie erbleichte vor Zorn. Doch bevor die Eltern reagieren konnten, sprach Himiko auch schon weiter. "Und... und sie hat gesagt... wenn ich nicht unterschreibe... dann... dann passiert... euch... was Schlimmes..." Nun zitterte sie erneut und begann laut zu weinen.
    Jedem in diesem Raum war wohl bewusst, was diese starke Reaktion auslöste, die über die subjektive Angst eines Kindes noch hinausging - der Anschlag auf New Romulus vor etwa anderthalb Jahren, den Amano nur knapp überlebt hatte, gefolgt von einem Gedächtnisverlust, der dazu geführt hatte, dass er seine Familie für eine ganze Weile nicht mehr erkannt hatte. Dieses Erlebnis hatte Himiko tief geprägt.
    Schlagartig wurde Ishika nun klar, warum Himiko unaufhörlich nach ihrem Vater gefragt hatte. Sie war davon ausgegangen, dass sie ihn schlicht vermisst und sich von ihm Trost versprochen hatte. Fassungslos vor Zorn starrte sie einen Moment auf Himiko, musste diese Unverschämtheit der Lehrerin erst einmal sacken lassen und sah dann Amano an, um seine Reaktion zu sehen.

    Lieutenant General Ishika "Diamond" Tokusawa
    1st Controller of the 3rd M.A.C.O. Regiment Biohazard
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    "Wage ruhig einen großen Schritt, wenn er nötig ist. Über einen Abgrund kommt man nicht mit zwei kleinen Sprüngen."


    "Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass etwas anderes wichtiger ist als Angst."

  • Er hielt seine Tochter sehr fest und als Taiyo leise begann, dieses Lied zu singen, welches er selbst bereits seit Kindertagen sehr gut kannte, schloß er die Augen für den Moment und legte den Arm um seine Taiyo... es war viel zu lange her und viel zu selten, als das sie sich als Familie so nah waren... erst als Taiyo geendet hatte, öffnete er die Augen wieder und erwiderte ihren Kuss, bevor er sich wieder aufsetzte und ihr erst einmal aufmerksam zuhörte. Je mehr Taiyo erzählte und umso mehr seine kleine Prinzessin in seinem Arm weinte und zitterte, umso mehr verfinsterte sich seine Miene, ja sie wurde fast steineren und bei den letzen Worten seiner Tochter sowie den Hämatomen an ihren Handgelenken wuchs sein Zorn derart, das er bereits reflexartig zum Schwert griff, nur für einen Moment, aber er zeigte deutlich genug, was er von dieser Geschichte hielt. Als er nun alles wusste und Taiyo ihn ansah, setzte er Himiko zwischen die beiden und sah sie leicht lächelnd an.


    "Was hälst du davon, das ich mich jetzt erstmal um die Sache kümmere, du beruhigst dich noch etwas bei Mama und heute Abend gehen wir auf das Holodeck, solange du willst und du darfst auch aussuchen, was wir dort alles machen Hai? Vielleicht ein Hanami nur für uns drei, oder du zeigst uns deine Träume, wie wäre das?"


    Himiko nickte leicht und der Vorschlag zeichnete wenigstens ein leichtes, wenn auch noch immer verweintes Lächeln auf ihr Gesicht. Er strich ihr noch sanft über die Stirn und küsste beide Wangen, bevor er aufstand und zu Taiyo sah. Und noch während der Bewegung tippte er den Kommunikator an: # Rear-Admiral Tokusawa hier! In Vertretung von Fleet-Admiral DeLassal übernehme ich das provisorische Komamndo. Sofort ein Sicherheitsteam zu Zivilbereich 3, Main Deck. Gemischte Schule. Erwarten Sie mich dort! Rear-Admiral Tokusawa Ende! # Schnell ging er dann zur Tür und sah nochmals zu Taiyo. "Ich kümmere mich jetzt darum". Dann verließ er den Hochsicherheitsbereich.



    [center]** Etwa eine halbe Stunde später, Maindeck, Klassenzimmer von Miss Yelinu **[/center]


    Zusammen mit dem bereits instruierten Sicherheitsteam betrat er das Klassenzimmer von Miss Yelinu und gebot ihr mit nur einer Handbwegung, ihren aufkommenden Unmut über sein Vorgehen nicht in Worte zu fassen und zu schweigen. Er unterstrich seinen unausgesprochenen Wunsch noch mit einem kurzen Blankziehen seines Schwertes, bevor er sie überhaupt erst direkt ansah.


    "Der Unterricht ist für heute beendet! Lt. Warren, geleiten Sie bitte die Kinder hinaus und mit entsprechender Erklärung zum Direktor! Lt. Perccois und Ensign Carter, sie beschlagnahmen sämtliche private und offizielle Korrespondenz von Miss Yelinu! Ich will jedes Padd und jede autorisierte Eingabe von ihr auf meinem Schreibtisch haben" Sofort machten sich die Offiziere an ihre Befehle, die beiden übrigen riegelten das Klassenzimmer ab und er selbst gebot der Lehrerin weiterhin nur durch seine Gestik zu schweigen... solange, bis sie alleine mit dem Sicherheitsteam im Klassenzimmer waren... dann wandte er sich erst der Lehrkraft zu:


    "Miss Yelinu! Mein Name ist Rear-Admiral Tokusawa und ich habe bis zur Rückkehr von Fleet-Admiral DeLassal das Komamndo auf dieser Station! Da es Ihnen als eine normale Strafaktion erscheint, meine Tochter des Diebstahls zu beschuldigen und sich ihres Geständnisses mit Methoden zu bemächtigen, die weit ihre Kompetenzen überschreiten, suspendiere ich sie mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben! Desweiteren klage ich Sie der Nötigung, der Erpressung sowie der Körperverletzung von Schutzbefohlenen in diesem Fall sowie weiteren Fällen an! Aus diesem Grund werden Sie bis Fleet-Admiral DeLassal über ihren Fall entscheidet unter Hausarrest gestellt! Alles was sie jetzt noch aussagen, kann und wird gegen Sie verwendet werden! Commander Woodland, stellen Sie Miss Yelinu unter Arrest!"


    Er nahm der Lehrkraft noch die Abzeichen ihrer zivilen Sicherheitsstufe ab und ließ die demonstrierende Frau abführen, ohne weiter auf ihre Worte einzugehen. Er würde sie noch höchstpersönlich in den Arrest überführen und verließ mit dem Sicherheitsteam die Schule und betrat dann das Maindeck.

    Amanosuke Isamu Tokusawa
    Rear-Admiral of Starfleet


    1st Controller UFP-Diplomatic Corps
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    "Das Schwert ist wie der Geist dessen, der es führt.
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    • Offizieller Beitrag

    Sarah war gerade auf dem Weg zu ihrem lieblingsitaliener auf dem Promenadendeck. Sie hatte für heute Feierabend und wollte den so gemütlich wie möglich, und nicht schon wieder alleine ausklingen lassen. Gerade als sie um die Ecke bog, lief sie Amano praktisch in die Arme. Sarah räusperte sich leise und ließ ihren blick vom Sicherheitsteam zu ihm wandern. "Hi" lächelnd fuhr sie sich mit der Hand durchs Haar und sah ihn überrascht an. "Dich hätte ich hier ja nicht erwartet...aber schön dich zu sehen. Was machst du denn hier?"
    Erneut blickte sie zu den Sicherheitsleuten und wieder zu Amano.

  • Einige Wochen vor den gerade stattfindenden Ereignissen hatte Mina mit Nachdruck eine Flasche mit goldfarben funkelndem Edradour-Whisky und vier Gläser auf dem polierten Holztisch im Alba Inn abgestellt, an dem ihr Mann John und ihre zwei besten Freunde Eric und Cait DeLassal gesessen und gleichsam erwartungsvoll wie irritiert zu ihr aufgeblickt hatten.
    Das Alba Inn war ein schottischer Pub auf dem Main-Deck des Shepard Space Centers, den sie aufgrund Caits schottischer Wurzeln sowie seiner großartigen Auswahl an erlesenen Whiskys und seines schmackhaften Essens aufgesucht und wenig später zu ihrer Stammkneipe erhoben hatten. Obwohl Cait als einzige Schottin in der Gruppe eigentlich von drei Kanadiern kulturell hätte überfahren werden müssen, ergab sich immer mehr eine stark vermischte schottisch-kanadische Kooperation aller Beteiligten. "Immerhin hat's bei uns zu Hause Novascotia", hatte Mina dazu nur achselzuckend festgestellt.
    An besagtem Abend hatte sie sich mit ihrer kleinen Clique, die sie nun so erwartungsvoll anschaute, also im Alba Inn eingefunden. "Ich muss mal wieder auftreten!", hatte sie verkündet und während Eric auf diese Ankündigung nur geschmunzelt hatte, war es wohl vor allem John zugekommen, dies zu hinterfragen. Denn obwohl sie seit beinahe drei Jahren zusammen, inzwischen verheiratet und Eltern der kleinen Libby waren, hatte sich Mina gerade in dieser Zeit doch eher zurückgehalten mit ihren künstlerischen Fähigkeiten. Es hatte einfach zu viel anderes zu tun gegeben, sowohl dienstlich als auch privat. Eric allerdings, den sie seit fast zwanzig Jahren kannte, wusste genau wovon die Rede war.
    "Auftreten, Knusperkeks?", hatte John also gefragt und dabei den wohl kitschigsten Kosenamen der Welt verwendet, den Mina so gern hatte. "Kitsch wird viel zu schnell als etwas Schlechtes abgestempelt", hatte sie dazu einmal ihre Weisheit kundgetan. "Kitsch ist etwas Großartiges. Kitsch erlaubt es mir, mich im Rosenpyjama in Herzchenbettwäsche zu kuscheln und dabei Plätzchen in Sternform zu essen. Kitsch erlaubt es mir, zu giggeln, wenn ich einen tollen Lovesong als Ohrwurm in meinem Gehörgang spazieren trage. Kitsch erlaubt es mir, kleine, bunt bemalte Figürchen auf Märkten zu erwerben, die ich nicht brauche, die aber einfach hübsch sind. Kitsch erlaubt es mir, Libby ein rosa Kleidchen, weiße Lackschühchen und ein Krönchen anzuziehen. Ich liebe Kitsch... Kitsch lässt mich..." "Ich glaube, du bist selbst dem Kitsch zu kitschig, Baby", hatte Eric irgendwann brummend ihren Vortrag beendet.
    Jedenfalls störte sie sich nicht daran, ein Knusperkeks zu sein. "Ja, auftreten", hatte sie erwidert und sich an Johns Schulter angelehnt. "Ich bin bei Straßenmusikern großgeworden, Johnny-Boy, mir liegt Musik und Tanz im Blut. Als ich vier war, haben meine Mutter und meine Leute mich schon in den großen kanadischen Städten auftreten lassen. Erst so Kinderzeug... in dem Alter kannst du auch einfach nur Blumen verteilen und alle finden es toll. Später hab ich dann gesungen, getanzt, Instrumente gespielt... und das hab ich viel zu lange nicht vor Publikum gemacht. Es gibt eine Bühne in meiner eigenen Stammkneipe, auf der ich noch nicht gestanden habe! Früher hätte ich das nicht mal einen Abend ausgehalten. Ich werd Sean fragen, ob ich seinem Laden demnächst mal einheizen darf. Entschuldigt mich..." Und schon war sie wieder verschwunden, nachdem sie sich ihren Whisky in einem Zug gegönnt hatte, um mit dem Manager des Alba Inn zu verhandeln.
    Dieser Abend hatte nun dazu geführt, dass sie gerade in dem Moment, in dem sich Amano und Sarah trafen, auf dem Main-Deck herumwuselte, einen Stapel Plakate im Arm, von dem sie großzügig in den Läden verteilte und sie anbrachte, wo auch immer sie sie anbringen durfte. Nebenbei drückte sie Passanten welche in die Hand, die meistens zu verdutzt waren, um sie abzulehnen, da es im Zeitalter der PADDs und Leuchtreklame eher selten war, dass noch jemand mit Plakaten oder Flyern durch die Gegend lief, um diese an den Mann oder die Frau zu bringen. So kam sie auch an der Schule vorbei, hob kurz die Brauen bei dem Sicherheitstrupp, der offenbar die Lehrerin abführte - was ging da vor?! - und schlängelte sich schließlich an Amano und Sarah vorbei, wo sie kurz stehen blieb, um ihnen ebenso ein Plakat in die Hand zu drücken. "Admiral, wie schön, dass Sie an Bord sind... wenn Sie noch nichts vorhaben heute Abend, kommen Sie doch vorbei", strahlte sie ihn an. Auch Sarah bekam ein entsprechendes Lächeln und schon ging sie weiter. Es gab noch viel zu tun vor dem Auftritt an diesem Abend.
    Auf dem Plakat, dass Amano oder Sarah nun in den Händen hielt, sahen sie die lächelnde Mina in einer Art Tracht abgebildet, einem bunt gemusterten, schulterfreien Kleid mit braunem Mieder, dazu passendem Tuch in den hellblonden Haaren, großen Ohrringen und reichlich Schmuck um Hals, Hand- und Fußgelenke. Sie hatte eine Art Tanzhaltung eingenommen, die irgendwie mit ihrem Outfit zusammen zu gehören schien und strahlte sogar von diesem Bild die pure Lebensfreude aus. Der Hintergrund war eine Landschaft, wie sie schöner kaum hätte sein können mit üppigen grünen Wäldern und einem kristallklar schimmernden See. Darauf zu lesen war der Name 'Romina - Ein kanadisch-schottischer Lieder- und Tanzabend', dann das Alba Inn als Örtlichkeit sowie der heutige Abend als Veranstaltungszeit.

    Mina "Nadie" DeLacy


    "Geh aufrecht wie die Bäume,
    lebe dein Leben so stark wie die Berge,
    sei sanft wie der Frühlingswind,
    bewahre die Wärme der Sonne im Herzen
    und der große Geist wird immer mit dir sein."

  • Recht schnell gab die Lehrerin ihren Wiederstand auf, was sicherlich auf die vielen Blicke zurückzuführen waren, die ihr immer wieder zugeworfen wurden... sie wurde recht schnell sehr still, und das kam Amano sehr recht zugute, den er hatte nicht vor, weiter auf die Lehrkraft einzugeben. Er würde seinen Bericht und seine persönliche Empfehlung einer geeigneten Bestrafung abgeben und sich weiterhin höchstpersönlich dafür einsetzen, das sämtliche Verfehlungen dieser Person aufgedeckt und gehandet würden, das war er seiner Tochter und den möglichen anderen Opfern dieser Wilkür einfach schuldig.


    Sein Gesicht wirkte steinhart, als er mit dem Sicherheitsteam über das Maindeck in Richtung Arrest ging, aber es erhellte sich sehr schnell, als er Sarah erkannte. Immerhin war sie die Mutter seiner ältesten Tochter, die hier auf Shepard bereits den Posten des führenden Sicherheits- und Taktikoffiziers bekleidete. Er begrüßte Sarah herzlich und umarmte sie kurz, bevor er antwortete: " Hallo Sarah, das ist aber schön, dich zu sehen... Eigentlich bin ich nur kurz hier, in drei Tagen muss ich wieder aufbrechen, es gibt diplomatische Verwicklungen mit dem Dominion, mehr darf ich dir leider nicht sagen..." Er grinste leicht und sah sie ausgiebig an. "Du siehst hervorragend aus... aber sag mal, ich muss erst diese Person in den Arrest überstellen, sie hat eindeutig ihre Kompetenzen als Erzieherin überschritten... aber danach könnten wir doch einen Tee zusammen trinken, was meinst du?"


    Noch bevor Sarah auch nur irgendwie antworten konnte, wurde er erneut angesprochen, diesmal von einer jungen blonden Dame, wohlweißlich ein Marine-Captain der Streitkräfte, das erkannte Amano sofort. Er erwiderte freundlich die Begrüßung, und als der Blondschopf so schnell wieder verschwunden war, wie er eben gerade auftauchte, warf er einen Blick auf das Plakat, welches sie ihm in die Hand gedrückt hatte... ein kanadisch-schottischer Liederabend also... das klang eigentlich ausgezeichnet, so würde er mit Taiyo endlich wieder die Gelegenheit bekommen, zu tanzen, und solch ein lustiger Abend würde auch Himiko nach dieser schlimmen Sache etwas guttun... so steckte er das Plakat ein und sah Sarah an. "Ich würde sagen, wir vergessen den Tee und treffen uns heute Abend auf diesem Liederabend... ich würde mich wirklich sehr freuen, was meinst du?" Sarah willligte ein und Amano drang dann auch recht schnell zum Aufbruch... er wollte diese Sache hinter sich bringen und zu seiner Tochter und zu Taiyo zurückkehren.


    Etwa 45 Minuten später betrat er wiederum das Büro von Taiyo und erzählte ihr sofort sein weiteres Vorgehen mit Miss Yelinu und was diese Person nun zu erwarten hätte, was auch sein langes fortbleiben erklärte. Dann holte er das Plakat aus seiner Tasche und breitete es auf den Tisch aus. "So meine Damen, ich darf sie beide heute Abend auf einen kanadisch-schottischen Liederabend einladen, sofern die beiden Damen mich begleiten wollen... und das würde mich sehr freuen, denn wann könnte ich sonst mit zwei solch wunderbaren Damen gleichzeitig tanzen? Nun, wie wäre es... ich könnte mir vorstellen, das für die noch besonders junge Dame die Sperrstunde heute etwas gelockert werden könnte... Mein Wort als Admiral..." Lächelnd sah er zu seinen beiden Damen und wartete auf eine Antwort.

    Amanosuke Isamu Tokusawa
    Rear-Admiral of Starfleet


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    "Das Schwert ist wie der Geist dessen, der es führt.
    Besitzt der Samurai einen aufrechten Geist,
    führt er auch ein aufrechtes Schwert."
    Eishin Ryu

  • Nach einer weiteren erfolgreichen, aber auch anstengenden Mission taumelte Jilko ein bisschen die Gänge entlang und schaute sich um, mal nach rechts, mal nach links. Er lief in Gedanken vertieft umher und war mit diesen bei seiner Heimat, dem Planeten Erde, genauer gesagt bei Thessaloniki, wo seine Schwestern und Brüder lebten. Plötzlich traf er Mina und wurde aus den Gedanken gerissen, kommentarlos rannte Mina an ihm vorbei und drückte ihm einen Zettel in die Hand, auf dem die Informationen zum kanadisch-schottischen Liederabend standen. Er schaute sich den Zettel an und dachte sich 'Hmm, da geh ich hin, könnte interessant werden.' Mit dem Zettel in der Hand ging Jilko weiter und überlegte sich wie der Abend verlaufen würde. Nun blieb er ein weiters Mal stehen und schaute es sich eine Weile an, Als er weiterging spürte er plötzlich, dass er gegen ein Hindernis prallte, welches dann zu Boden fiel er sah auf und stellte fest, dass es sich dabei um ein kleines Mädchen handelte. Er sagte: "Oh Verzeihung, ich wollte dich nicht umrennen. Hast du dir weh getan?" Nachdem er seinen Satz beendet hatte streckte er ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Während er dies tat, sah er ihr in die Augen und stellte fest, dass er sie süß und sympathisch fand.

  • Dara'Jan verließ ihr Klassenzimmer und klemmte sich das PADD unter den Arm, auf dem sie ihre heutigen Unterrichtsnotizen verewigt hatte. Müde streckte sie sich einmal durch, bevor sie sich auf den Weg machte, um ebenso den Trakt, in dem ihre Religionsstunde immer stattfand, zu verlassen. Sie hatte in der letzten Nacht nicht gut geschlafen, nur ein wenig im Halbschlaf gedöst und ziemlich wirr und lebhaft geträumt. Schon beim Frühstück heute Morgen war sie reichlich zerzaust gewesen und sie war doch recht froh, den Unterricht für heute hinter sich zu haben. Der machte ihr zwar für gewöhnlich Spaß, aber heute wäre sie lieber zu Hause geblieben. Besonders, weil sie vor einer Weile einen neuen Mitschüler bekommen hatte, Caleb Melvin, der sie aus irgendeinem Grund unfreundlich behandelte. Sie verstand es nicht recht, hatte aber bisher nichts dazu gesagt - weder zu ihm selbst noch zu ihrem Lehrer oder zu irgendjemandem zu Hause. Vielleicht ging es ihm nur nicht gut. Sie würde noch abwarten und eben weiter nett zu ihm sein. Dann würde er zu ihr hoffentlich auch freundlicher werden.
    Als sie auf das Promenadendeck kam, belebten sich ihre Züge jedoch. Hier gab es immer so viel zu sehen, so viele Leute, so viele Läden und es gab so viele Sprachen und verschiedene Musik zu hören, so viele verschiedene Köstlichkeiten zu probieren. Ihre SoS ließ sie nach dem Unterricht immer bis zum Abendessen auf der Station bleiben, wenn sie es wollte und selbst heute, obwohl sie so müde war, konnte sie kaum widerstehen, sich ein wenig auf das Treiben hier einzulassen. Und so lief sie hastig zu dem kleinen klingonischen Restaurant, das um die Ecke vom großen Kasino lag, das Dara'Jan allerdings noch nie betreten hatte - sie durfte nicht, sie war noch zu jung.
    Aber die Restaurantbesitzerin TsH'Achla, die mit ihrer Familie auch auf den Ländereien von Tron'Jenar wohnte und zum Arbeiten hier auf die Station kam, kannte sie gut. Also lief sie in den Laden hinein und steckte ihren Kopf durch die Küchentür. "Qapla, TsH'Achla!", rief sie der schon grauen Klingonendame zu, die ihr eifrig zuwinkte. "Ah, Prinzessin, wieder hier gewesen zum Unterricht? Müde siehst du aus!" "Bin ich auch", erwiderte Dara'Jan. "Heute Abend schaff ich es bestimmt nicht mehr bis zum Blutwein." TsH'Achla hob die Brauen. "Blutwein geben sie dir schon, hmm? Man kann nie früh genug anfangen! QAPLA!" Dara'Jan kicherte, weil sie sie gerade so an Onkel Mogh'Tar erinnerte. "Ghobe... nicht für mich. Aber wir bleiben beim Abendessen eigentlich immer alle sitzen, bis es für alle Erwachsenen Blutwein nach dem Essen gibt und dann geh ich mit Khi nach oben", erklärte sie. "Hrm...", brummte ihre kochende Freundin. "Verstehe. Ist denn noch genug Zeit bis zum Essen, damit du dir noch eine kleine Leckerei gönnen kannst?", forschte sie nach und schmunzelte. "Will ja keinen Ärger mit deinem Onkel. Oder deiner Mutter." "Den will niemand", erwiderte Dara'Jan beherzt und grinste. Immerhin wollte sich niemand mit der Führungsriege des Hauses Tron'Jenar anlegen. "Aber... lu, es ist noch Zeit genug!" Sie schob sich ganz in die Küche hinein, hüpfte näher heran und nahm strahlend ein süßes klingonisches Gebäck entgegen, das TsH'Achla noch warm aus dem Ofen zog und ihr, sorgfältig mit ein paar Tüchern umwickelt, in die Hand drückte. "Na dann... lass es dir schmecken, schlaf dich gut aus und komm wieder vorbei, Prinzessin! Und jetzt muss ich arbeiten! Ab mit dir!" Dara'Jan kicherte, ließ sich von ihrer Grießgrämigkeit nicht abschrecken und drückte die alte Frau kurz. "Danke, TsH'Achla!", rief sie, dann lief sie aus dem Restaurant wieder hinaus. Auf der Promenade wurde sie langsamer und pustete auf ihr Gebäck, damit es kühler wurde, bevor sie vorsichtig hinein biss.
    Sofort füllte der Geschmack von warmem Honig, gerösteten Nüssen und reifen Beeren ihren Mund und sie musste hastig den Teil der Füllung mit den Lippen auffangen, der ihr bereits jetzt entkommen wollte. Es war köstlich, aber auch schwierig zu essen. Und da sie damit beschäftigt war und so gar nicht auf ihre Umgebung achtete, merkte sie erst, dass jemand direkt auf sie zukam, als sie den Aufprall spürte, der sie prompt von den Füßen riss. Sie verlor das Gleichgewicht, prallte auf den Boden und ihr schönes Gebäck samt Füllung landete auf ihren Kleidern.
    "Oh Verzeihung, ich wollte dich nicht umrennen. Hast du dir weh getan?"
    Dara'Jan sah auf und einem jungen Mann in Sternenflottenuniform ins Gesicht, der ihr die Hand hinstreckte, um ihr aufzuhelfen. Sie schluckte und klaubte umständlich den Großteil ihres Naschwerks von sich herunter, wickelte es in die Tücher, so gut es noch ging und nahm erst dann die Hand mit der ihren, die zugegebenermaßen gerade ein wenig klebrig war, um wieder auf die Beine zu kommen. "Nein... aber mein Qo'npAgh hat sich weh getan, glaube ich", antwortete sie mit einem etwas traurigen Lächeln und hielt ihr kaputtes Gebäck hoch, damit er wusste, wovon sie sprach. "Es tut mir leid, wenn ich im Weg war, Sir", fügte sie höflich hinzu. Immerhin war er ein Offizier und ein Erwachsener und sie war nicht zu Hause, sondern auf der Raumstation.

  • Als er der Kleinen geholfen hatte wieder aufzustehen, nahm er ein Tuch heraus um ihr die Gebäckfüllung von der Kleidung zu wischen. Während er dies tat sprach er zu dem Mädchen: "Du kannst Jilko zu mir sagen, so alt bin ich auch wieder nicht" Als er seinen Satz beendet hatte, sah er das PADD was noch auf dem Boden lag und hob es auf, um es ihr zu reichen. "Das ist sicherlich dein PADD, oder?" Mit einem leichten Grinsen im Gesicht hielt Jilko dem kleinen Mädchen das PADD hin was er vom Boden aufgehoben

  • Dara'Jan ließ sich aufhelfen, sah ihn aber ein wenig verwundert an, als er das Tuch herauszog und damit auf ihren Kleidern herumzuwischen begann. Kurz wich sie einen Schritt zurück, denn immerhin kannte sie den Mann nicht. Aber sie lächelte ihn dennoch freundlich an. "Tut mir leid, Mr... Jilko, aber ich darf Erwachsene nicht einfach duzen", antwortete sie sehr gewissenhaft und ihrem Gesichtsausdruck konnte man den Ernst dieser Aussage ansehen. Ihre Mutter würde es gar nicht witzig finden, wenn sie einfach jemanden so vertraut ansprechen würde, den sie zuvor noch nie gesehen hatte.
    Als er ihr das PADD entgegenhielt, nahm sie es ihm ab. "Lu, das gehört mir. Vielen Dank, Mr. Jilko", sagte sie erneut höflich. Er sah freundlich aus, aber die meisten Sternenflottenoffiziere waren sehr freundlich. Ihre Mutter sagte immer, dass sie sie deswegen nicht wirklich ernst nehmen konnte.
    Erst bei genauerem Hinsehen entdeckte sie das Plakat, dass er in der Hand hielt. So eins hing auch an der nächsten Wand und sie warf einen Blick darauf, was sie leise auflachen ließ. "Oh, Mina macht doch einen Musikabend!", entfuhr es ihr fröhlich. Sie hatte Mina schon länger darüber sprechen hören, aber ob und wann er letztendlich stattfinden sollte, hatte sie bisher noch nicht erfahren. Dann sah sie hastig wieder zurück zu dem Offizier, der noch immer vor ihr stand.

  • Da es Ishika klar gewesen war, dass Amanos Eingreifen in die ganze Angelegenheit länger dauern würde, hatte sie, nachdem er gegangen war, dafür gesorgt, dass man Himiko einen kleinen Tisch mit einem Terminal darin in ihr Büro brachte. Sie wusste, dass die Kleine Spaß daran hatte, so zu tun, als arbeite sie selbst hier, wenn sie sich länger im Büro ihrer Mutter aufhielt.
    Während sie wartete, blieb sie mit ihrer Tochter auf der Sitzecke sitzen und hielt sie auf dem Schoß. "Siehst du, Liebes? Der Tag bringt Schatten und Licht. So ist es oft, nicht wahr? Was in der Schule passiert ist, war nicht in Ordnung und nicht schön für dich, aber dass Papa plötzlich hier ist, das ist toll, oder?" Himiko, die den ersten Schock allmählich überwunden hatte, nickte. "Hai... ich hab ihn vermisst", murmelte sie. "Ich weiß. Ich auch", erwiderte Ishika und gab ihr einen Kuss auf das weiche Haar.
    Auch als die Tür aufging und zwei Seargents den Tisch hereinbrachten, um den sie geschickt hatte, rührte sich Ishika nicht vom Fleck. Die beiden grüßten und hielten ihre Gesichter unbewegt, doch sie konnte spüren, dass es sie ein wenig befremdete, Major-General Tokusawa so mit dem Kind auf dem Schoß zu sehen, das sich an sie kuschelte. Kurz zuckte ihr Mundwinkel belustigt nach oben, doch mehr ließ sie sich nicht anmerken. Sie konnte es verstehen. Auch für sie war es teilweise schwierig gewesen, sich ihre Vorgesetzten - und besonders die Vorgesetzten der Vorgesetzten - als Privatpersonen vorzustellen. Ihr war zugute gekommen, dass sie aufgrund ihrer telepathisch-empathischen Natur nachvollziehen konnte, dass jedes Wesen emotional ähnliche Bedürfnisse hatte. Für eine nicht auf diese Art begabte Spezies mochte es noch schwieriger sein.
    Die Soldaten salutierten, nachdem sie ihre Aufgabe erledigt hatten und Ishika nickte ihnen zu. "Danke. Sie können wegtreten." Und damit verschwanden die beiden und sie stellte Himiko auf die Füße. "So, meine junge Assistentin, fühlen Sie sich wohl genug, um mir bei der Arbeit behilflich zu sein?", forschte sie nach und zum ersten Mal seit sie sie in der Schule gesehen hatte, lächelte das Kind. "Aye, Ma'am", antwortete sie brav und Ishika nickte ihr zu. "Na dann... auf Ihren Posten, kleiner Soldat."
    Und so saßen beide Damen an ihrem jeweiligen Schreibtisch als Amano zurückkam. Himiko wirkte wesentlich ruhiger und sogar ein wenig fröhlich, vertieft in irgendetwas, was sie auf dem Bildschirm sah. Sie winkte ihrem Vater zu, als er hereinkam. "Ich muss hier noch was zu Ende lesen", ließ sie ihn wissen und erklärte damit, warum sie nicht gleich zu ihm kam. Dann kehrte sie mit ihrer Aufmerksamkeit temporär wieder zu ihrem Terminal zurück.
    Diese Gelegenheit nutzte allerdings Ishika, die aufstand, als er hereinkam und ihn mit nach nebenan nahm, wo sie in einem kleinen Nebenraum ihres Büros eine Küchennische hatte, in der sie bereits Tee aufgesetzt hatte. Sie goß ihnen beiden eine Tasse ein und reichte ihm die seine ohne alles, während sie bei sich einen Löffel Zucker hineinschmuggelte. Sie wusste, dass ihr Gatte dies für einen Sakrileg gegen das originale Aroma des Tees hielt, doch sie konnte selten widerstehen. Hätten sie immer zusammen gelebt, wäre sie es vermutlich gewöhnt gewesen, doch durch ihre eigenen Gewohnheiten in den Zeiten, in denen sie getrennt waren - was nun mal die meiste Zeit des Jahres war - gehörte der Zucker einfach dazu.
    Sie rührte um, nahm einen Schluck und lauschte ihm, während er ihr erzählte, was in der Schule passiert war und wie es mit Mrs. Yelinu weitergehen würde. "Sehr gut", nickte sie. "Ich halte es für sehr sinnvoll, wenn diese Person einmal vollständig untersucht wird. Viele würden dazu tendieren, diesen Vorfall als Einzelfall abzutun ohne sich das größere Bild anzusehen. Je nachdem, was dabei herauskommt, sollte sie an einen Counselor überstellt werden", meinte sie. Sie sah hinüber in ihr Büro und schmunzelte. "Sie schaut sich schon wieder Pflanzen an... die Faszination hat sich im letzten Jahr herausgebildet. Inzwischen hilft sie deiner Mutter mit Leidenschaft im Garten und zieht einige Zimmerpflanzen im Quartier. Sie ist sehr geschickt." Sie sah zu Amano. "Das scheint sie von dir zu haben. Sie spricht schon länger davon, selber Bonsais zu züchten." Dann öffnete sie die Tür und ging wieder zurück in den Hauptraum.
    Als Amano das Plakat auf den Tisch legte, neigte sie sich vor und sah darauf, während sie seinen Worten lauschte.
    "So meine Damen, ich darf sie beide heute Abend auf einen kanadisch-schottischen Liederabend einladen, sofern die beiden Damen mich begleiten wollen... und das würde mich sehr freuen, denn wann könnte ich sonst mit zwei solch wunderbaren Damen gleichzeitig tanzen? Nun, wie wäre es... ich könnte mir vorstellen, das für die noch besonders junge Dame die Sperrstunde heute etwas gelockert werden könnte... Mein Wort als Admiral..."
    Himiko sprang jubelnd auf und fiel ihrem Vater in die Arme. Weggehen mit ihren Eltern, mit schöner Musik und Tanzen und lange Aufbleiben - das war ein Spaß, der ihr bisher noch nicht vergönnt gewesen war. Als drittes von fünf Kindern war sie meistens entweder zu klein oder zu groß für den Hauptspaß gewesen, den ihre älteren Brüder oder ihre beiden ganz kleinen Geschwister gehabt hatten. Und da sie zusätzlich recht still war und kaum nach gesonderter Aufmerksamkeit verlangte, hatte sie noch nie etwas ganz alleine mit ihrer Mutter und ihrem Vater gleichzeitig gemacht.
    Ishika lächelte derweil, während sie das Plakat studierte. "Ah, Mina, meine Medical... das dürfte gut werden. Wir haben sie schon einmal singen hören. Auf Caits und Erics Hochzeit hat sie mit Erics Vater zusammen auf der Bühne gestanden. Erinnerst du dich?", fragte sie und sah zu ihrem Mann auf.

    Lieutenant General Ishika "Diamond" Tokusawa
    1st Controller of the 3rd M.A.C.O. Regiment Biohazard
    1st Controller of the Medical Research Institute of Infectious Deseases
    Member of the M.A.C.O. Special Operation Command


    "Wage ruhig einen großen Schritt, wenn er nötig ist. Über einen Abgrund kommt man nicht mit zwei kleinen Sprüngen."


    "Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass etwas anderes wichtiger ist als Angst."

  • Nachdem er der Kleinen geholfen hatte, beugte sich Jilko wieder nach oben und sagte: "Bitte schön." Er wusste nicht, was "Lu" bedeutete und wertete es mal als ein "Ja". Nun hatte Dara'Jan auf den kleinen Zettel in Jilkos Hand hingewiesen. Er schaute kurz drauf und sagte: "Oh, ja, den habe ich vor wenigen Minuten von Mina in die Hand gedrückt bekommen." Leicht verwundert hakte Jilko nach. "Woher weißt du von dem Musikabend? Gehst du auch hin oder verbieten dir das Mama und Papa?" Er schaute die Kleine an und wartete auf eine Antwort.

  • Dara'Jan sah ihn verwundert an, als er fragte, woher sie davon wusste. "Naja, ich kann doch lesen, Mr. Jilko. Es steht doch auf dem Zettel drauf, den sie da in der Hand haben. Und da hinten an der Wand hängt auch so ein Zettel", informierte sie ihn und deutete mit einer Hand darauf, um ihm die Stelle zu zeigen.
    Bei seiner Frage schüttelte sie den Kopf. "Ich glaube nicht, dass ich hingehen darf. Das ist ja eine Veranstaltung für Erwachsene spät abends. Meine SoS würde mich bestimmt nicht gehen lassen, wenn niemand mitgeht. Und ich glaube nicht, dass sie viel Lust dazu hätte. Reinkommen würde ich bestimmt auch nicht, weil es in einer Bar stattfindet und für Bars bin ich noch nicht alt genug, genau wie für das Kasino dahinten bei TsH'achla um die Ecke. Deswegen kann ich wohl nicht dabei sein. Aber es wird bestimmt lustig. Mina ist immer lustig. Eine meiner liebsten und besten Freundinnen wohnt bei Mina, deswegen kenne ich sie ein bisschen. Gehen Sie denn zum Musikabend hin?" erkundigte sie sich in einer Mischung aus Neugier und Höflichkeit.

  • Er hörte der Kleinen zu, schaute auf die Stelle, auf die er hingewiesen wurde und sagte: "Ja stimmt, hast recht." Er erkundigte sich nach ihren Namen und fragte: "Wie ist denn eigentlich dein Name, wenn ich fragen darf?" Er schaute sie an und gab ihr schließlich eine Antwort auf ihre Frage. "Ja, ich werde hingehen, um mich ein bisschen abzulenken, weil es nicht einfach ist, Offizier der Sternenflotte zu sein." Nun beugte er sich auf die Knie, um mit dem kleinen Mädchen auf Augenhöhe zu sein und wartete auf ihre Antwort.

  • "Ich heiße Dara'Jan", antwortete sie, als er sie nach ihrem Namen fragte. "Dara'Jan von Tron'Jenar", fügte sie hinzu. "Ich komme aus dem klingonischen Haus, das auf Auriga liegt. Meine SoS ist die Herrin der Feste und mein Onkel der Epetai", erklärte sie nicht ganz ohne Stolz. Man hatte sie durchaus gelehrt, stolz auf ihre Herkunft zu sein.
    Als er vor ihr in die Hocke ging, lächelte sie ein wenig unsicher und legte den Kopf ein bisschen schief, sodass ihr langes, dunkles Haar ihr über die Schulter fiel. Ein paar Strähnen landeten dabei in ihrem Gesicht und sie schob sie mit der Hand zurück hinter die Ohren.
    "Nicht einfach? Es sagen immer alle Sternenflottenleute, die ich kenne, dass es eine tolle Aufgabe ist und sie so froh sind, dass sie zur Sternenflotte gegangen sind." Zugegebenermaßen kannte sie ziemlich wenige Sternenflottenoffiziere persönlich oder näher. Die, die Zuhause zu Besuch kamen waren immer Freunde von Onkel D'Ankwar und Tante Angel und sie war selten dabei gewesen. Ihre Mutter kannte niemanden von der Sternenflotte und hatte wohl auch nicht wirklich vor, das zu ändern. "Sind Sie denn nicht froh, dass Sie zur Sternenflotte gegangen sind, Mr. Jilko?", forschte sie nach. Denn Dara'Jan wusste, wenn man sich von etwas ablenken musste, dann war das für gewöhnlich eine sehr unschöne Angelegenheit, die einem Angst oder Sorgen bereitete oder einen traurig stimmte.

  • Er schaute die Kleine an und sagte "Ok Dara´Jan, mein Name ist Samaras, also mein Nachname ist das wohl gemerkt." Er schaute Dara´Jan sehr interessiert an, als sie vom Hause Tron'Jenar erzähle und sagte: "Ok, sehr interessant." Als Dara'Jan ihm die Frage stellte, warum es nicht einfach war ein Offizier zu sein, antwortete er sehr zurückhaltend. "Naja, es hat diverse Gründe und ich habe vor einiger Zeit Angehörige verloren und wollte oder bin zur Sternenflotte gegangen, um ein neues Leben aufzubauen." Nachdem er ihr geantwortet hatte, fügte er noch hinzu: "Naja, man muss meine Vergangenheit nicht vertiefen, ist nicht böse gemeint." Er schaute das Mädchen an und wartete auf eine Antwort.

  • Dara'Jan lauschte seiner Antwort und ihr Blick wurde traurig, als er von den Angehörigen erzählte, die er verloren hatte und davon, dass es ihm in der Sternenflotte nicht so gut ging, wie er es sich erhofft hatte. Spontan streckte sie die Arme aus und ergriff seine Hände mit den ihren. Und obwohl sie sehr viel kleiner waren als die seinen, war ihr Händedruck doch erstaunlich fest für ein Kind. "Das tut mir wirklich leid, Mr. Jilko. Dass Sie traurig sind, meine ich. Ich weiß, wie schlimm das ist, wenn man so traurig ist, weil jemand nicht mehr da ist, den man lieb gehabt hat..." Unweigerlich dachte sie an ihre Mutter und daran, wie schwer manche Tage für sie immer gewesen waren. Bis heute.
    Tränen traten ihr in die blauen Augen und sie schluckte, um zu verhindern, dass sie jetzt wirklich zu weinen begann. "Aber ich weiß auch, dass es das Beste ist, wenn man dann ganz viele Leute um sich herum hat, die man auch lieb hat!", fügte sie aus Überzeugung hinzu. "Ich hab nämlich eine große Familie und wenn einer von uns traurig ist, dann können wir uns alle zusammen tun und ihn aufheitern. Wenn ich traurig war, dann war immer Khi da - das ist nämlich meine Kusine und meine beste Freundin - und hat mich abgelenkt und wenn ich was besprechen musste, dann konnte ich auch zu ihr gehen oder, wenn es was so Wichtiges war, dass man es mit Erwachsenen besprechen muss, dann hab ich meine SoS und zwei Onkel, Onkel D'Ankwar und Onkel Mogh'Tar und zwei Tanten, Tante Angel und Tante SoH." Ihre Augen leuchteten nun auf, die Tränen verflüchtigten sich. "Tante SoH ist die allerbeste Tante im ganzen Universum, Mr. Jilko, wissen Sie das? Sie ist lustig und stark und klug und richtig, richtig schön und sie ist der jo'Aj der klingonischen Flotte!" Sie hibbelte ein wenig auf und ab, aufgeregt vor lauter Stolz, während sie von ihrer geliebten Tante erzählte. "Und dann hab ich noch zwei Cousins, Corum und Arju'Tai und zwei Kusinen, Khi'LeisaH und Ssihanna. Und wenn du so eine große und tolle Familie hast, dann ist es gar nicht so schlimm, manchmal traurig zu sein, weil man dann immer jemanden kennt, der einen tröstet. Denken Sie nicht auch, Mr. Jilko? Haben Sie auch eine große Familie?"

  • Er sah überrascht zu Dara'Jan, als diese seine Hände ergreifen wollte, streckte diese schließlich in ihre Richtung und hörte aufmerksam dem zu, was sie ihm zu sagen hatte. Schließlich antwortet er ihr: "Wahrscheinlich hast du recht, aber es braucht dir nicht leid zu tun, es ist schon ok." Als er seinen Satz beendet hatte, hörte er Dara'Jan mit einem interessierten Blick zu und antwortete darauf schließlich: "Mensch, deine Familie ist groß und sehr ausgeweitet." Um ihre Frage zu beantworten, fuhr er daraufhin fort: "Ja, meine Familie ist in der Tat etwas größer, aber noch lange nicht so groß wie es deine Familie es ist." Während sie sich unterhielten, hielt er weiterhin Dara'Jans Hände.